Welche Befehle braucht ein Fütterungsroboter im Zoo? Mit einem aufgezeichneten Raster und Stofftieren können Algorithmen ganz leicht verständlich gemacht werden, wie die Teilnehmerinnen der Fortbildung selbst ausprobierten. Karin Krummel (links) bespricht mit den Teilnehmerinnen, wie die Aufgabe, einen Fütterungsroboter zu programmieren gelöst

Informatik mit und ohne Computer

In einem neuem Workshop der Schulungsreihe für das Haus der kleinen Forscher informierte Karin Krummel kürzlich in Lüdenscheid, dass wir der Informatik tagtäglich auch ohne Computer begegnen.

In einer digitalisierten Welt geht nichts ohne Computer – darauf hat die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ reagiert und ein neues Fortbildungsangebot für pädagogische Lehr- und Fachkräfte entwickelt. Unter dem Titel „Informatik entdecken – mit und ohne Computer“ wurde eine solche Schulung erstmals Anfang des Jahres durch das Netzwerk MK Süd der Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid in Kooperation mit der SIHK zu Hagen angeboten. Im Hanns-Martin-Schleyer-Haus in Lüdenscheid vermittelte Karin Krummel, Trainerin für das Haus der kleinen Forscher, Erzieherinnen, Grundschullehrerinnen und Betreuerinnen des offenen Ganztags an Grundschulen, wie sie das Thema angehen können. Dabei waren die Teilnehmerinnen selbst gefordert, Ideen und Lösungen zu entwickeln, um auszuprobieren, wie sie später mit den Kindern im Alter von drei bis zehn Jahren arbeiten können.

Eine der Kernbotschaften: Um zu verstehen, wie Computer bzw. Informatik funktionieren, müssen sich Kindergartenkinder und Grundschüler gar nicht vor den Bildschirm setzen, sondern sie können vielmehr kreativ und spielerisch Aufgaben lösen. Unter anderem geht es darum, nachzuvollziehen, wie Computer durch Algorithmen gesteuert werden. Dazu erfuhren die Teilnehmerinnen der Fortbildung, wie sie Kinder animieren können, selbst Handlungsabfolgen in ihre einzelnen Schritte zu zerlegen. „Das ganze Leben besteht aus Algorithmen“, erklärte Karin Krummel. Eine permanente Abfolge von Entscheidungen regele das Handeln, wobei immer das als Entscheidungsgrundlage wahrgenommen werde, was für jeden selbst emotional wichtig ist.

Der nächste Schritt war, eine solche Handlungsabfolge am Beispiel eines Fütterungsroboters für einen Zoo Schritt für Schritt „zu programmieren“, wobei eine gerasterte Fläche und Stofftiere zum Einsatz kamen und zu zweit, in der Rolle als Programmierer und Roboter, zusammengearbeitet wurde. Schließlich kamen sogenannte Beebots (kleine, einfache Roboter für Kinder) zum Einsatz, die mit einfachen, wenigen Symbolen für einen Weg über eine gerasterte Fläche programmiert werden können. Wichtig sei es, das Ganze für die Kinder in eine interessante Geschichte zu verpacken – beispielsweise über Piraten, die einen Schatz auf einer Insel suchen. Auch das binäre Zahlensystem wurde mit einfachen, spielerisch nachvollziehbaren Elementen erklärt. So soll bei Kindern spielerisch das Interesse an Computern und Technik und langfristig das Interesse an entsprechenden Berufen geweckt werden.

Lüdenscheid im Januar 2018
Text und Bild: Bettina Görlitzer, Lüdenscheid