Newcomer meets Mittelstand

Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis Lüdenscheid stellen junge Unternehmensgründer vor

Mit der neuen Veranstaltungsreihe „Newcomer meets Mittelstand“ starten die Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid in den Herbst. Die Region mit ihren vielen familien- und inhabergeführten Unternehmen lebe von den mutigen Machern, von Menschen, die bereit seien, ihre Vision in die Tat umzusetzen, findet Danny Fischer, Sprecher von Wirtschaftsjunioren und Wirtschaftskreis Lüdenscheid. Als ersten Newcomer stellte er kürzlich im Lüdenscheider Altstadt-Restaurant Osteria Verso Giusto Christian Renkes, einen IT-Spezialisten, Gründer und Geschäftsführer der Nica-Systems GmbH vor.

Für die Teilnehmer war der Impulsvortrag gleich in zweifacher Hinsicht interessant. Zum einen erfuhren sie, wie es einem mit gerade einmal 24 Jahren wirklich ausgesprochen jungen Unternehmer gelingen konnte, in kürzester Zeit ein expansives Unternehmen aufzubauen. Zum anderen ist die Mehrzahl der Zuhörer selbst in verantwortlicher Position eines Betriebes oder Unternehmens und somit sensibilisiert für das Thema IT-Sicherheit.

Ausführlich berichtete der junge Unternehmer über die Gründung seiner Nica-Systems GmbH, deren Unternehmenssitz er erst kürzlich nach Düsseldorf verlegt hat. Lüdenscheid und den Wirtschaftsjunioren bleibe er jedoch, so versicherte er, weiterhin verbunden. Mit großem Engagement, Mut und Durchhaltevermögen hatte der IT-Experte das Unternehmen 2019 gegründet, das er seitdem als geschäftsführender Gesellschafter erfolgreich leitet.

Sein Interesse und die Leidenschaft für Computer wurden bereits mit 14 Jahren geweckt. Damals habe er entdeckt, dass man auf einem PC „mehr als nur rumklicken kann“. Programme verstehen, umschreiben oder sogar selbst schreiben, dass faszinierte ihn und damit beschäftigte er sich fortan. Schon mit 16 Jahren bot sich ihm die Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. Ganz legal, weil mit der Geschäftsführung abgesprochen, versuchte er das Netzwerk eines 450 Mitarbeiter zählenden Unternehmens zu hacken. Das Vorhaben gelang ohne große Probleme. Dem Geschäftsführer sei die Kinnlade heruntergefallen, als er erkannte, wie leicht sein Unternehmen von einem 16-Jährigen gehackt werden konnte. Ein eindrucksvolles Beispiel. Aber bei weitem kein Einzelfall, betonte Christian Renkes. Viele Unternehmen wähnten sich in falscher Sicherheit. Die digitale Welt werde immer komplexer und vernetzter und das Risiko von Cyber-Angriffen nehme ständig zu. Unternehmen und Organisationen verlassen sich immer mehr auf digitale Technologien, um ihre Geschäftsprozesse zu automatisieren und ihre Daten zu speichern. Dies erhöht zwangsläufig das Risiko von Cyber-Angriffen, die Datenverlust und damit finanzielle Verluste und Reputationsschäden verursachen können. Allein im bisherigen Rekordjahr 2021 entstand durch Cyber-Angriffe ein Schaden von 223 Milliarden Euro, so Christian Renkes.

Daher habe sich die Nica-Systems GmbH die IT-Sicherheit auf die Fahnen geschrieben. Zu den besonders hervorzuhebenden Leistungen der Nica-Systems GmbH zählen Penetrationstests, kurz Pentest(ing). Mit ihrer Hilfe werden die Netzwerke der Unternehmen oder Betriebe auf eine Liveprobe gestellt, um Schwachstellen aufzudecken und es schließlich gegen potenzielle Cyberangriffe abzusichern. „Wir gehen sogar einen Schritt weiter“, betonte Renkes. „Um sicherzustellen, dass die Betriebe der Kunden bestmöglich geschützt sind, entschlüsseln und bekämpfen wir aktiv Malware und setzen dabei modernste Technologien und Methoden ein.“

Text und Bild: Martin Büdenbender