Arbeitsleben und Gesellschaft werden sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten durch die immer weiter fortschreitende Digitalisierung massiv verändern: Reinhold Berlin, selbst Mitglied im Wirtschaftskreis Lüdenscheid und im Beirat der Wirtschaftsjunioren Lüdenscheid, gab bei einem Juniorenabend im Restaurant Heerwiese einige Denkanstöße, wie man sich den Herausforderungen stellen könnte. Sein Impulsvortrag stand unter dem Titel „Aktuelle Arbeitskosten und Veränderung der Arbeitswelt in der (nahen) Zukunft“. Dabei erläuterte er die rasante Entwicklung, die die Digitalisierung und damit die Möglichkeiten der Automatisierung in jüngster Zeit genommen haben, anhand verschiedener Beispiele aus der Forschung.
Dabei entwarf er ein Szenario, das vor wenigen Jahren noch als reine Utopie in Science-Fiction-Filmen diente: Schon in nicht allzu ferner Zukunft könnten Roboter mit künstlicher Intelligenz immer mehr Arbeit von den Menschen übernehmen. Statistiken über aktuelle Arbeitskosten und die Vielfalt der Berufsbilder dienten Berlin dabei als Ausgangspunkt. Erstere seien bekanntlich ein Grund für die zunehmende Automatisierung. Gleichzeitig müssten sich die Berufe dem stetigen Wandel der technischen Anforderungen anpassen.
Die Möglichkeiten, die Berlin aufzeigte, gingen soweit, dass durch künstliche Intelligenz der Einsatz menschlicher Arbeit in vielen Bereichen überflüssig würde. Dabei erläuterte er, was jetzt schon möglich ist, und machte deutlich, wie rasant sich die Forschung entwickelt. Automatisiertes Fahren ist dabei nur ein Aspekt, der aufzeigt, dass nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch das alltägliche Leben von diesen Veränderungen betroffen sind.
Daher waren sich Zuhörer und Referent einig, dass gesamtgesellschaftliches Umdenken erforderlich ist. Nicht zuletzt sei die Politik gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Lebensunterhalt aller Menschen zu sichern, weil viele Aufgaben in der Arbeitswelt wegfielen. Auch Bildungssysteme müssten sich komplett verändern. Klar sei aber auch, dass Unternehmen, die am Markt bestehen wollen, die Entwicklungen von Industrie 4.0 nicht verschlafen dürften.